Deutschland besiegt Kanada nach Krimi

Tag 2, Teil 2: Spannung pur! Hochklassiger Rollstuhlbasketball beim 70:65-Sieg beim Nations Cup Cologne.

Mit einer gewaltigen Portion Motivation gingen Deutschlands Rollstuhlbasketball-Damen in die zweite Partie des Tages beim Nations Cup Cologne gegen den Favoriten Kanada. Die Zuschauer kamen auf Ihre Kosten und sahen ein hochklassiges Spiel zweier Nationen, die zu den weltbesten in diesem Sport gehören. Deutschland gewann die Begegnung nach famosen Kampf mit 70:62 und revanchierte sich für die gestrige Niederlage. Topscorerin wurde Katharina Lang mit 28 Punkten.

Bundestrainer Otto war sehr zufrieden: „Wir haben heute Abend den nötigen Willen gezeigt und wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben das Spiel heute eindeutig über die Verteidigung für uns entschieden. Zehn Spielerinnen sind zum Einsatz gekommen und daher kann ich zu dieser tollen Mannschaftleistung nur gratulieren.

Martin Otto schickte dieselbe Starting Five ins Rennen wie am Nachmittag beim Sieg gegen Spanien. Sofort war zu spüren, dass die deutschen die Revanche wollten. Deutschland fand gut in den Rhythmus. Katharina Lang glich mit den ersten Punkten auf deutscher Seite die kanadische Führung aus. In den ersten Minuten fiel vor allem das gute Pick and Roll-Spiel von Mareike Miller und Annabel Breuer auf, die stark harmonierten. Kanada gefiel vor allem guten Wurfentscheidungen durch Arinn Young und entschieden das erste Viertel mit 14:10 für sich.

Doch Deutschland kämpfte und blieb auch Tuchfühlung. Beide Teams zeigten sich zu Beginn des zweiten Viertel treffsicher und versenkten ihre Würfe aus dem Halbfeld. Das Spiel war nun sehr intensiv und spannend. Auf einen Layup von Laura Fürst antwortete Kady Dandeneau mit einem erfolgreichen Korbversuch. Trotz der erheblichen Leistungssteigerung Deutschlands spielten die Nordamerikanerinnen ihre Erfahrung aus und setzen sich leicht auf 23:16 ab. Arinn Young setzte mit einem erfolgreichen Wurf jenseits der 6,25 Meter ein Zeichen. Der Rückstand zur Halbzeit betrug nur 24:30 aus deutscher Sicht.

Katharina Lang eröffnete das dritte Viertel mit ihren Punkte 9 und 10, Anne Patzwald ließ kurz danach mit ihren ersten Punkten des Abends zwei weitere Punkte folgen. Schon war der Rückstand auf zwei Punkte geschrumpft. Doch die Führung wollte nicht so recht gelingen. Noch nicht! Das Spiel blieb auf Messers Schneide. Mareike Miller glich in der 26. Minute zum 40:40 aus. Die erste Führung verbuchte Deutschland dann in der 27. Minute. Annabel Breuer traf trotz Foul ihren Wurf aus der Halbdistanz und verwandelte ihren Bonusfreiwurf sicher zu 43:42. Es ging nun hin und her. Arinn Young traf einen spektakulären 3er zum 47:47 doch Mareike Miller konterte umgehend mit einem 2-Punkte-Spiel. Miller scorte alleine im dritten Viertel 15 Punkte und trug entscheidend zur deutschen 50:47-Führung bei.

Kanada übernahm zu Beginn des letzten Abschnitts das Heft in die Hand und das in Person von Cindy Quellet, die in den ersten vier Minuten zehn Punkte auflegte (55:52, 34. Minute). Bis zu diesem Zeitpunkt war die Kanadierin punktemäßig noch gar nicht in Erscheinung getreten. Das Spiel blieb weiter spannend und beide Teams verteidigten intensiv. Die Zuschauer sahen Weltklasse Rollstuhlbasketball. Auf einen sensationellen Bodenpass von Quellet beim Fastbreak auf Arinn Young folgte ein 3er von Katharina Lang bei noch einer Sekunde auf der 24-Sekunden-Uhr. Nach Punkten von Laura Fürst und Katharina Lang führte Deutschland 59 Sekunden vor Schluss mit 65:61. Der Kanadische Head Coach Ducharme nahm eine Auszeit, doch er 3er-Versuch von Dandeneau fand nicht den Weg durch die Reuse. Kanada spielte „Stop the Clock“ und schickten Deutschland durch schnelle Fouls an die Freiwurflinie. Doch die deutschen Damen zeigten keine Nerven und sicherten sich den Sieg.

Deutschland: Lang (28), Miller (21), Breuer (7), Fürst (6), Mayer (4), Groß (2), Patzwald (2), Bozeck, Ebertz, Knippelmeyer , Rausch.

Kanada: Young (14), Quellet (12), Dandeneau (9), Steeves (8), Gavel (6), Lalonde (6), Lianes (4), Tessier (2), Lai (2), Jacques (2), Berube, Duplessis,

25.05.2019|