Tag 1: Deutschlands Rollstuhlbasketballerinnen haben zum Auftakt beim Nations Cup Cologne gegen Kanada mit 44:64 das Nachsehen.
Das Auftaktspiel des Nations Cup Cologne verloren die deutschen Damen gegen Kanada nach nervösem Start deutlich mit 44:64. Über weite Strecken fanden die Schützlinge von Bundestrainer Martin Otto nicht in Partie. Kanada brillierte vor allem in der Offense und fand stets eine Lücke in der Verteidigung der Deutschen. Kady Dandenau war mit 15 Punkten Topscorerin der Partie.
Bundestrainer Martin Otto sah noch viel Luft nach oben: „Es war das erste Spiel nach langer Pause. Für uns war die Konstellation ungewohnt und viele Spielerinnen haben noch nie auf diesem Niveau gespielt. Das hat man in der ersten Halbzeit deutlich gemerkt. Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt.
Im Gegensatz zu Martin Otto war Kanadas Head Coach Marc Antoine Ducharme sehr zufrieden zum Auftakt des Nations Cup Cologne: „Wir haben unser Spiel durchgezogen und es ist uns gelungen alle Spielerinnen optimal einzusetzen. Fast jede Spielerin im Team hat gepunktet, was für eine gute Teamleistung spricht. Ich bin glücklich über den gelungenen Auftakt ins Turnier.“
Die Starting Five der Deutschen mit Anne Patzwald, Katharina Lang, Laura Fürst, Annabel Breuer und Barbara Groß ging nervös in die Partie. Erst in der 5. Minute fiel der erste Ball von Center Barbara Groß durch die Reuse. Die Kanadierinnen hingegen kamen besser ins Spiel und gingen mit 4:0 und 6:2 in Führung. Nach dem kurzzeitigen Ausgleich durch Laura Fürst zum 6:6 folgten zwei schnelle Korberfolge von Arinn Young zum 10:6 aus Sicht der Nordamerikanerinnen. Martin Otto sah sich anschließend zur ersten Timeout gezwungen. Besser wurde es zumindest kurzzeitig nur in der Defense, denn bis zum Ende des ersten Viertels kassierten die deutschen Spierinnen nur noch drei Punkte, scorten aber selbst nicht. Mit 13:6 endeten die ersten zehn Minuten zu Gunsten der Ahornblätter.
Der zweite Abschnitt begann mit sechs schnellen Punkten durch die Kanadierinnen. Die Deutschen fanden überhaupt nicht in ihren Rhythmus. Der Vorsprung der Kanadierinnen, die aggressiv zu Werke gingen und viel Druck auf die deutschen Korbjägerinnen übten, wuchs und wuchs über die nächsten Minuten stetig. Das Team von Head Coach Marc Antoine Ducharme traf nach belieben, während die deutschen beim Abschluss unglücklich agierten. Erst ein Korbleger von Anne Patzwald beendete die Negativserie von 0:24. Bis zur Halbzeitsirene bauten die Kanadierinnen, angeführt von Kady Dandeneau mit 11 Punkten, den Vorsprung auf 36:10 aus.
In der Kabine fand Bundestrainer Martin Otto wohl die richtigen Worte, denn Deutschland kam mit mehr Elan und Aggressivität aus der Pause. Anne Patzwald scorte umgehend mit ihren ersten Punkten in Halbzeit 2 und Katharina Lang mit sechs weiteren Punkten verkürzten den Rückstand wieder unter 20 Punkte (20:39, 24. Minute). Auch Barbara Groß und Laura Fürst kamen besser in Schwung und in der Offense zum Zug. Katharina Lang sorgte mit dem ersten 3er des Abends für ein Ausrufezeichen. Die Kanadierinnen nahmen beim Stand von 29:45 eine Auszeit. Die Deutschen hatten zu diesem Zeitpunkt das Momentum auf Ihrer Seite. Doch diese Timeout zeigte Wirkung und Kanada setzte wichtige Nadelstiche in der Offense. Nach drei Vierteln hieß es 31:49 aus Sicht der Deutschen. Mit 21:12 gewann Deutschland diesen dritten Abschnitt, was zumindest den Bundestrainer etwas zufriedenstellen sollte.
Die letzten zehn Minuten konnten die deutschen Damen den Rückstand nicht entscheidend verkürzen. Immer wieder kamen die Kanadierinnen bei Fastbreaks zu leichten Punkten.
Deutschland: Lang (12), Fürst (8), Ebertz (8), Groß (4), Breuer (4), Patzwald (4), Mayer (2), Bozeck (2), Rausch, Knippelmeyer.
Kanada: Dandeneau (15), Steeves (10), Young (7), Tessier (6), Lianes (6), Quellet (5), Berube (4), Duplessis (4), Lai (3), Jacques (2), Gavel (2), Lalonde.
Kanada legt gegen Spanien im zweiten Spiel des Abends nach
Nur knapp eine Stunde nach dem Spiel gegen Deutschland mussten die Kanadierinnen ein weiteres Mal auf das Parket in der Sporthallte am Bergischen Ring. Gegen die siebtplatzierten der Weltmeisterschaften Spanien dominierten sie die Parte klar und gewannen souverän mit 86:55. Vor allem Arinn Young stach mit ihren 23 Punkten heraus, davon 21 in Halbzeit. Zur Halbzeit führte Kanada bereits mit 54:28 und ließen im zweiten Abschnitt nichts mehr anbrennen.
Foto: Gero Müller-Laschet